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November 2016 nmz 11/16 |
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Neue
Partituren,
durchgesehen von Max Nyffeler
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Komponist,
Titel, Verlag |
Stilrichtung,
allg. Charakter |
Form,
Struktur |
Notation,
Dauer, Schwierigkeit |
Kommentar |
Christian
Kram
Pace! Adesso!
Zwei Klavierstücke mit Morsecodes
Hubert Hoche
Musikverlag
CK061 |
Interessanter
Fall: Morsezeichen-
folgen dienen als rhythmische Bausteine, die geschickt in
den Klaviersatz integriert werden |
Statische
Pulsationen, oft auf einem Ton, kontrastieren mit der langsam
sich ver- ändernden Harmonik. Klangspektrum vom Perkussionseffekt
bis Akkordrepetitionen. |
Notiert
auf 2 bis 4 Systemen,
gut spielbar
ca. 11 Minuten |
Aus
den minimalistischen Elementen entstehen große formale
Bögen und klanglich abwechslungsreiche Verläufe. |
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Schweinfurt, Stadt-Kultur-Themen, Donnerstag, 27.Oktober 2016 |
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Zum
400. Todestag von Shakespeare – Lieder und Madrigale |
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Schweinfurt
(kim) Lieder und Madrigale der Shakespearezeit zum 400. Todestag von
William Shakespeare präsentiert die „Klanglandschaft Mainfranken“
mit dem Konzert „Was ich bin, lehrt mich die Not erkennen“
am Montag, 7. November um 19.30 Uhr in der Rathausdiele.
…
Als Höhepunkt und als Kontrapunkt zu den originalen Textvertonungen
ist nach der Pause eine Uraufführung des in Franken geborenen
und in Leipzig lebenden Komponisten Christian FP Kram zu hören.
Er stellt ein Werk vor, das sich auf neue Art mit Texten Shakespeares
auseinandersetzt. |
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Anja Kleinmichel, Kreuzer Leipzig, Oktober 2016 |
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Pantomine,
Blockflöte und Akkordeon |
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Ungeahnte klangliche Berührungspunkte zwischen Schlagzeug und
Blockflöte offenbart das Konzert „Points of Contact“
am 26.10. um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Leipzig. Philipp Lamprecht
am Schlagzeug und Blockflötistin Anne-Suse Enßle erweitern
fortwährend das Repertoire für ihre außergewöhnliche
Besetzung: Sie geben neue Werke in Auftrag, arbeiten mit verschiedensten
Komponisten und anderen Künstlern zusammen, komponieren auch
eigene Stücke und improvisieren gemeinsam. Im intimen kammermusikalischen
Zusammenspiel bringen sie Uraufführungen und neue Werke von Antoine
Daurat, Richart Röbel, Tobias Eduard Schick, Christian FP Kram,
Achim Bornhöft und Fausto Romitelli ebenso zu Gehör wie
kurze mittelalterliche Musikstücke.
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Anja Kleinmichel,
Kreuzer Leipzig, September 2016
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Eisenberg,
Schokolade und Musik zum Tanz |
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Popkorn
im Kino, Bier zum Fußballspiel, Knabberzeug zum Fernsehabend
gehören offenbar zusammen. Nun heißt es am 16. September
2016 um 19.30 Uhr in der Leipziger Stadtbibliothek: Schokolade zur
Musik.
Der Sächsische Musikbund hat Komponisten aufgerufen, einmal geschmackliche
Komponenten als Inspiration zu einem neuen Werk zu verstehen, ungefähr
so, wie ein Komponist normalerweise bei Liedern über „Wort-Ton
Beziehungen“ nachdenkt. Jeder Komponist bezieht sich dabei auf
eine (nur eine!) Geschmacksrichtung: Von Vollmilch über Zartbitter
bis hin zu Pefferminz und Chili sind die Wahlmöglichkeiten groß.
Zu jedem Musikstück wird dem Publikum im Konzert jeweils das
entsprechende Schokoladenstückchen kredenzt. Die entstandenen
Werke für Klaviertrio stammen aus den Federn von Matthias Drude,
Christian Diemer, Knut Müller und Christian FP Kram.
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Martin Schmidt, Lausitzer Rundschau, 3.4.2016 |
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Lieder
aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Zeiten im Schloss |
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Hoyerswerda.
Zu Melodien und Liedern aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und der
sorbischen Lausitz lädt der Hoyerswerdaer Kunstverein am Sonntag
um 16 Uhr ins Schloss Hoyerswerda ein.
…
Die Lieder stammen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Zeiten:
der Liedzyklus „Sargon“ vom Lyriker Sargon Boulus, der
aus dem Irak stammt, vertont von Christian FP Kram (Leipzig). Zu Texten
der Lübecker Dichterin Susanne Hennemann schuf Birger Peteresen
(Mainz) Melodien.
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Anja Kleinmichel, Kreuzer Leipzig, November 2015 |
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Synästhesie,
Relexionen über Bach und Mozarts Figaro |
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Im
Rahmen einer Ausstellung anlässlich des 100. Todestages von Alexander
Skrjabin findet in der Galerie Hoch+Partner ein Konzert mit dem Dresdener
Neue-Musik-Ensemble El Perro Andaluz statt. Auf dem Programm stehen
am Freitag, 27.November, um 19.30 Uhr Instrumentationen von Klavierstücken
Skrjabins sowie Uraufführungen der Leipziger Komponisten Christian
FP Kram, Knut Müller und Steffen Reinhold. In den ausgestellten
Druckgrafiken setzen sich Leipziger Künstler mit dem Thema Klang
und Farbe auseinander, das für Skrjabin als Synästhetiker
von zentraler Bedeutung war.
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Martin Wohlgetan, Kreuzer Leipzig, Juni 2015 |
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So
klingt der Sommer |
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Auch in Sachen Neue Musik ist Leipzig eine sprudelnde Quelle. Dem
Pianisten Moritz Ernst, einem sehr exquisiten Interpreten zeitgenössischer
Musik, wurden gleich sechs Kompositionen auf die Finger (und sonstige
Elemente, die man in Zusammenhang mit Neuer Musik und einem Klavier
bringen kann) geschrieben. Zu hören gibt es unter anderem auch
ein Werk des Leipzigers Christian FP Kram.
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Matthias Drude, Zeitschrift Positionen, Texte zur aktuellen Musik,
April 2014 |
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Doppelporträtkonzerte
Leipzig – Dresden |
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Am 24. und 25. März standen, vorgestellt von den Musikwissenschaftlern
Christoph Sramek in Leipzig und Jörn Peter Hiekel in Dresden,
zwei Komponisten im Mittelpunkt, die in erster Linie als Multiplikatoren
und Protagonisten der neuen Musik in Sachsen wahrgenommen werden.
Der heute in Leipzig lebende Komponist Christian FP Kram, geb. 1968
in Volkach (bei Würzburg), und sein Dresdener Kollege Christian
Münch, 1951 in Freiberg/Sachsen geboren. Auf dem Programm standen
jeweils drei Werke aus verschiedenen Schaffensperioden, darunter
je ein größer besetztes Ensemblewerk, vom Dresdener Ensemble
El Perro Andaluz engagiert und präzise vorgetragen.
Das verbindende Element beider Komponisten stellt für mich
das Interesse für den Parameter Harmonik dar. Das Klavier –
in fünf der sechs gebotenen Werke vertreten – wird durchaus
vollgriffig eingesetzt. Kram bekundet darüber hinaus im Gespräch
mit Hiekel ein Interesse für Melodiebildung, wovon besonders
die klein besetzten Werke Grenzschatten – Liederzyklus für
Sopran und Klavier (2004), dessen Aufdrucksskala von „innig“
bis „ekstatisch“ reicht, und Lomir sich iberbetn für
Oboe und Viola (1997) Zeugnis ablegen. Sein jüngstes Werk Dualismen
für Ensemble (2009/10) besticht durch souveräne, spannungsvolle
und klangsinnliche Gestaltung von Kontrasten auf kleinem Raum. Gerade
dieses Werk absoluter Musik wirkt formal besonders überzeugend
und stringent.
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Martin Wohlgetan, Kreuzer Leipzig, März 2014
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Zeitgenössische
Könner |
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Wie
vielfältig und differenziert in Sachsen komponiert wird, zeigt
eine nunmehr seit sieben Jahren bestehende Porträtkonzertreihe
des Sächsischen Musikbundes. Sie streift alle Generationen von
Komponisten, die ihren Lebens-/und/oder Arbeitsort im Freistaat haben.
In der diesjährigen Doppelausgabe gehört die Bühne
dem Dresdener Christian Münch und dem Leipziger Christian FP
Kram. Ersterer ist seit vielen Jahren als Komponist, Dirigent und
Dozent Neuer Musik in Dresden unterwegs und Träger des renommierten
Hanns-Eisler-Preises. Christian FP Krams wichtigste Kompositionen
entstanden für das Musiktheater, er hat sich aber auch einen
Namen mit anspruchsvoller Kammermusik gemacht. Das Konzert wird um
ein Komponistengespräch ergänzt. In Töne setzt die
Werke das Ensemble El Perro Andaluz aus Dresden. |
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Schifferstädter Tagblatt, 04.10.2012 |
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Mit
einem schwarzen Damenstrumpf musizieren |
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Das
Aurelia-Quartett und Komponist Steffen Reinhold im Club Ebene Eins |
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… Das Werk, das am Samstag uraufgeführt wurde, ist ein
Zyklus von sieben kurzen Stücken. Dabei bedienen sich die Musiker
modernen Spieltechniken: es wird auf die Saiten mit dem Bogen gehauen
und mit sehr viel Bogendruck gespielt, so dass ein kratzendes Geräusch
zu hören ist.
„Es sind Techniken, die es dem Hörer nicht immer leicht
machen. Thematisch zeigt Kram wie ein musikalisches Problem technisch
gelöst werden kann“, so Reinhold. Doch wenn der Klang
so extrem ist, geht es nicht immer um technische Raffinesse, fügt
er hinzu.
Im Stück werden die Miniaturen durch die gleiche melodische
Grundsubstanz zu einer Einheit verbunden. Gleichzeitig bildet jedes
Stück auf seine Art und Weise eine geschlossene Einheit, in
dem nur wenige musikalische Gedanken aphoristisch, das heißt
kurz und eher andeutungsweise angerissen und nicht bis zum Ende
entwickelt werden.
Der Komponist, Christian FP Kram, hat eine Ausbildung in den Fächern
Musiktheorie und Klavier an der Folkwang-Hochschule in Essen abgeschlossen
und danach Komposition bei Manfred Trojahn an der Robert-Schumann-Hochschule
in Düsseldorf studiert. Zu seinen bekanntesten musikalischen
Werken zählt die 2000 erfolgreich uraufgeführte Oper „Leonce
und Lena“...
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Uwe Engel, Die Rheinpfalz, 02.10.2012 |
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Viermal
Zeitgenössisches |
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Das
Aurelia-Streichquartett aus Weimar im Club Ebene Eins in Schifferstadt |
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Offenheit auch für das Experimentelle, dafür steht der
Club Ebene Eins in Schifferstadt. Die umgebaute Scheune bietet seit
Jahren auch ein Forum für Neue Musik.
… Auf moderne Spieltechniken verzichtet Adam weitgehend,
von einigen Glissandi und mikrotonalen Passagen abgesehen.
Die finden sich bei Christian FP Kram in seiner Komposition „aphoristisch“,
die in Schifferstadt uraufgeführt wurde: Bartók-Pizzicati,
die auf das Griffbrett aufschlagen, und kratzende, am Steg gestrichene
Töne. So kurz in Webernscher Manier wie der Titel verheißt,
sind die sieben Sätze indes nicht. Kram folgt vielmehr dem
Prinzip, kleine Partikel zu angedeuteten Formen auszuweiten, die
abbrechen, bevor sie ihre Entwicklung vollendet haben....
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Anja Jaskowski, Leipziger Volkszeitung, 20.10.2009 |
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Schrill,
hoch, endlos |
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Das
Stück will die Leute nicht quälen, sagt der Komponist
– Eindrücke vom Spinnerei-Festival für zeitgenössische
Musik |
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… Völlig anders gestaltet Christian FP Kram sein Stück
„Filterungen“ (2009), in dem die Instrumente von unten
nach oben, vom Kontrabass ausgehend, Akkordbrechungen und Skalen
bilden. Deren Spitzen werden von glitzernden Stabspiel- und Klavierklängen
veredelt, bevor die Konstruktionen in einem neuen Abschnitt im Glissando
nach unten stürzen...
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Regina Vossenkaul, MainPost, Oktober 2009 |
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Premiere
für „Konfettigeräusche“ |
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Neue
Töne für Klavier mit dem „Duo pianistico“ |
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…
Ebenfalls anwesend war Christian Kram aus Leipzig, dessen aus dem
Jahr 2005 stammende Komposition GammAccordo e ScalArmonia“,
ebenfalls vierhändig gespielt, den Konzertabend eröffnete.
Kram schuf bisher neben musiktheatralischen Werken und Orchesterkompositionen
zahlreiche Kammermusikwerke und Liedzyklen, er arbeitet eng mit
zahlreichen Solisten und Ensembles zusammen. Um diverse Wechselwirkungen
geht es in der im Orgelsaal vorgestellten Komposition. Tonfolgen
(Klangfelder) werden Akkorden gegenübergestellt, Akkorde und
Thematisches sowie Akkorde und Tonleitern überlagern und verdichten
sich und gehen vielfältige Symbiosen ein...
„Es ist
wichtig, dass die Interpreten zeitgenössische Werke so ernst
nehmen wie die Klassiker, sagte Christian Kram. Er hat auch schon
anderes erlebt als zwei Pianisten meinten, ein paar falsche Töne
würde das Publikum gar nicht bemerken und sie gaben sich wenig
Mühe. Mit dem vielfach ausgezeichneten und international tätigen
Duo Pianistico war er sehr zufrieden und teilte damit die Meinung
seiner Kollegen und der Zuhörer, die mit Applaus nicht sparten. |
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Anne Kretzschmar, Kreuzer Leipzig, Oktober 2009 |
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Spinnerei
und Geschichte |
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Zeitgenössisches
und Klassisches im Oktober: Ein Rundumschlag |
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Was man sich tatsächlich unter der Spinnerei des Festivals
für zeitgenössische Musik „Spinnerei V“ verstehen
mag, das sei jedem selbst überlassen, meint Christian FP Kram,
Komponist und als Vorsitzender des Vereins zur Förderung zeitgenössischer
Musik in Sachsen Organisator des Festivals. „Spinnerei könnte
der Name des Ortes sein, vielleicht auch die Neue Musik oder die
darin wabernden Gedanken“. Bei einer bloßen Spinnerei
ist es allerdings nicht geblieben, als 2001 das erste Festival für
zeitgenössische Musik stattfand – damals, als die Baumwollspinnerei
noch im Dornröschenschlaf lag. Denn zum fünften Mal nun
werden sich Musiker und Komponisten im Klavierhaus Michael Fiech
zwischen gediegenen Flügeln und Pianos, und alten Fabrikgemäuern
treffen und einmal mehr versuchen, die Leipziger mit dem breiten
Spektrum der Neuen Musik zu begeistern. Mit diesem Festival reiht
sich Kram ein in die Liste der Einzelakteure wie Heyde, Schleiermacher
oder Kühn, die in Leipzig kontinuierlich Zugänge zur zeitgenössischen
Musik schaffen. Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung
wird das Ensemble Leipzig 21 unter Leitung von Hannes Pohlit und
Werken von Trojahn, Reinhold, Katzer, Zapf und Kram.
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Katrin Wiesner, Ostthüringer Zeitung, 24.06.2009 |
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Zeit
für Experimente |
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Uraufführungen
bei Orchesterwerkstatt – morgen Abschlusskonzert in Gera |
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… Ebenso wie Stefan Beyer steuert Christian
FP Kram eine Uraufführung zur Orchesterwerkstatt bei. Seine
Idee: Mit einer Terz, einem drei Tonstufen umspannenden Intervall,
ein zehnminütiges Musikstück zu gestalten. Nicht der einzige
ungewöhnliche Ansatz: Kram, der in Leipzig ein Meisterklassenstudium
Komposition hinlegte, wählt zudem die Musikform der Etüde.
Was für ein Soloinstrument gedacht ist, weitet er auf ein Orchester
aus. Das alles verspricht eine ganz eigene Klanglichkeit. Wie sich
harmonische Motive in Terzen finden, das können die Besucher
zum morgigen Abschlusskonzert im Geraer Konzertsaal erleben. Wer
Geschmack daran findet — Kram treibt das Noten-Spiel auch,
wenn er sich ausschließlich der Sekunde, Quarte oder Quinte
als Tonintervall verschreibt...
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Eckart Rohlfs, Neue Musikzeitung, Dez. 2012 Rubrik Noten-Tipps
Siebzehn noch taufrische Fingerspielereien, geschrieben 2006 und
2007 von neun Autoren der Mittvierziger-Generation, die ihr Handwerk,
den freien Umgang mit dem Tonmaterial ebenso verstehen wie das,
was man jungen Händen als leicht, weniger leicht und ganz leicht
und doch anspruchsvoll zumuten kann und gleichzeitig trainiert:
Lesetechnik, experimentelle Rhythmen, sensible Artikulation, extreme
Dynamik. Oder Mut zu deftigen Clustern und improvisatorischer Freiheit
beim Hineinhören und Nachgestalten farbiger Klänge, ob
Ping Pong und Hängebauchschweingrunzen, ob Springen am Bach
oder Duft von Kräutergarten und Lotusblume. Das sind charakteristische
Minutenstücke voll Witz, Laune und Originalität. Dankbar
die ausführlichen Spielinfos der Komponisten. Eine Literaturempfehlung
für „Jugend musiziert“ ohne Vorbehalt.
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Linde Großmann, Neue Musikzeitung, Dez. 2012
… Aufmerksamkeit für den Rhythmus verlangen u.a. zwei
Impressionen von Christian FP Kram, wobei das zweite Stück
hier noch mit einer Überraschung aufwartet: In einem leicht
jazzigen Umfeld tauch plötzlich ein Kinderlied auf.
zu: FunTastereien. 17 leichtere Klavierstücke
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Antonia Schauer, Leipziger Volkszeitung, 26.05.2008 |
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Wagner-Festtage:
Episode X unter Strom |
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… So gibt es vier Uraufführungen zeitgenössischer
Werke unter anderem von Knut Müller, Christian Kram, Volkmar
Leimert und Carsten Hennig, die das ensemble 01 hervorragend meistert.
Die Gruppe aus Chemnitz, eigentlich ein Quartett, besteht seit 2001
und spielt ausschließlich moderne Musik. Von dramatisch, emphatisch
bis sensibel, klagend setzen die Musiker der eigenen Ausdruckskraft
keine Grenzen. Mitgerissen und überwältigt von Interpreten
und Spielkunst, gibt es auch bei den Gästen weder Husten noch
Naserümpfen....
zu: FunTastereien. 17 leichtere Klavierstücke
von Stephan Adam, Thomas Böttger, Udo Diegelmann, Peter Hoch,
Hubert Hoche, Christian FP Kram, Stefan Lienenkämper, Willy
Merz, Xaver Paul Thoma. H.H.-Musikverlag, Helmstadt
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Claudia Crodel: Mitteldeutsche Zeitung, 05.10.07 |
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„Zorn
der Städte“ beim Musikfestival |
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Christian Kram vertonte Texte von László Csiba |
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Halle/Leipzig/MZ.
Für Lásló Csiba war es ein großer Moment,
als im Rahmen des Festivals für zeitgenössische Musik
in der ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig die Vertonung seines
Gedichtzyklus‘ „Zorn der Städte“ erklang.
„Die Emotionalität der Gedichte wurde durch die Musik
sehr lebendig. Und ich habe gesehen, dass der Komponist mit mir
im Kopf einen Weg gegangen ist“, zeigt sich der aus Ungarn
stammende Schriftsteller, der 1968 in die DDR kam und seit vielen
Jahren in Halle wohnt, beeindruckt.
Vertont wurden die fünf Gedichte von Christian F.P. Kram im
Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Kulturstiftung des Freistaats
Sachsen. Das zehnköpfige Instrumentalensemble „Ensemble
Leipzig 21“ und der Bariton Christopher Jung, der übrigens
seit 2001 an der Martin-Luther-Universität Gesang unterrichtet,
brachten das Werk in der Uraufführung zu Gehör.
Kennengelernt
haben sich Kram und Csiba im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf...
Als Csiba eine Lesung im Künstlerhaus hatte, war Kram von der
musikalischen Sprache der Gedichte ergriffen und beschloss, sie
in einem Liederzyklus zu vereinigen...
„Ich habe zehn Jahre gewartet, bis der Gedichtband erschien“,
sagt Csiba. Jetzt, nach fast zwanzig Jahren, wurden die Gedichte
vertont. „Diese Anklage, emotional herausgesungen, das hat
mir sehr gut getan“, meint der Dichter. Es sei wie ein Traum,
der ohne die Wende nicht erfüllt worden wäre. |
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Sebastian Hanusa: Neue Musikzeitung Mai 2007 |
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Von
der Vielfalt der kleinen Form |
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Festival
PantaRhei 2006 in Würzburg |
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Bereits
im siebten Jahr engagiert sich der Würzburger Verein „flammabis“
im Bereich der Neuen Musik und ist mittlerweile unverzichtbarer
Bestandteil für die Pflege zeitgenössischer Musik in Unterfranken.
Im Zentrum der Arbeit von „flammabis“ steht die Organisation
des Festivals PantaRhei, das in der ersten Novemberwoche 2006 zum
nunmehr dritten Mal stattfand und in Zusammenarbeit mit verschiedenen
Partnern ein breites Spektrum vom Solorezital hin zum Abschlusskonzert
des Nordbayerischen Jugendblasorchesters bot...
Im Kontrast hierzu standen die dem etablierten Repertoire der Neuen
Musik verpflichteten Soloprogramme der Blockflötistin Annette
Porkert und des Flötisten Mathias von Brenndorff, während
die drei Blockflötistinnen von „les trois en bloc“
es verstanden, eine geschickte Konzertdramaturgie mit Werken von
Friedrich Schenker, Christian FP Kram, Ulrich Schultheiss und Peter
Köszeghy und höchste Musikalität zu einem gelungenen
Konzertabend zu verbinden... |
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Meret Forster, Triangel - Das Kulturmagazin von MDR Figaro, Dezember
2006 |
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Christian
FP Kram: Dichterliebe |
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Eine
kompositorische Interpretation für sechs Instrumente und Bariton |
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Eine
kompositorische Interpretation — so hat Christian FP Kram
(*1968) seine Bearbeitung von Robert Schumanns „Dichterliebe“
für sechs Instrumente und Bariton überschrieben. Im Zuge
des 150. Todestags des Komponisten kam dieses Werk in Leipzig zur
Uraufführung und stellt in der letzten Sendung des Schumann-Jahres
2006 noch einmal eine aktuelle Auseinandersetzung mit Schumanns
Musik vor. |
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Meret Forster, Triangel-Das Kulturmagazin von MDR Figaro, November
2006 |
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Komponieren
in Mitteldeutschland |
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Die
Komponistenverbände stellen sich vor
Sachsen: „Eigenes und Fremdes“ |
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Händel
in Halle, Telemann in Magdeburg, Liszt in Weimar, J.S. Bach, Mendelssohn
und Schumann in Leipzig, Schütz, Weber und Strauss in Dresden...
Die Liste renommierter Komponistennamen der Vergangenheit mit Wirkungsfeldern
oder Wurzeln in Mitteldeutschland ließe sich noch weiter fortsetzen.
Denn viel ist komponiert und musiziert worden in den Fürstentümern,
Kirchen und Gesellschaftskreisen dieser Breitengrade. Und das vergangene
Musikleben hat bis heute Spuren in vielen Städten Mitteldeutschlands
hinterlassen: Institutionen, Archive, Museen, Ausbildungsstätten
oder Festivals.
Wie nun aber ist es um die heutige Komponistenlandschaft in Mitteldeutschland
bestellt? Gibt es bestimmte Komponistenzirkel, ästhetische
Brennpunkte, Debatten, Grabenkämpfe, Nachwuchssegen oder Sorgen?
Mit einem Blick auf die Komponistenszene in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen beginnt eine dreiteilige Sendereihe mit Studiogästen
der jeweiligen Landesverbände, die über den
aktuellen Stand des Komponierens aus erster Hand berichten können.
Zum Auftakt sind die Komponisten Carsten Hennig, Lydia Weißgerber,
Steffen Reinhold und Christian FP Kram zu Gast und geben Einblick
in die Szene Sachsens.
Unter dem Motto „Eigenes und Fremdes“ stellen sie eigene
Werke und Themenschwerpunkte ihrer Arbeit vor, aber auch Musik von
Alexander Keuk und Michael Flade.
Das Thema ist im Gespräch unter den Komponisten generiert worden.
Während den Dresdner Carsten Hennig vor allem die Bindung zur
Tradition sowie die Integration von Fremdmaterial interessiert,
setzt sich der Leipziger Komponist und Pädagoge Steffen Reinhold
vor allem mit Einflüssen anderer Künste im Kompositonsprozess
auseinander. Lydia Weißgerber, Förderpreisträgerin
des Sächsischen Musikbundes 2005, beschäftigt sich mit
dem Wechselspiel zwischen dem Eigenen und dem Anderen, wobei sie
unter dem „wandelbaren Begriff des „Anderen“ besonders
solche musikalische Phänomene“ interessieren, die ihr
„fertig“ begegnen wie etwa ein nordafrikanischer Rhythmus
oder der Klang eines türkischen Marktes in Berlin“.
Die Arbeit des Leipzigers Christian FP Kram, von dem Mitte September
erst eine kompositorische Interpretation von Schumanns „Dichterliebe“
zur Uraufführung kam, kreist seit einiger Zeit um die Bindung
seines Schaffens an die Tradition und die Reflexion darüber.
Die Arten seiner Bearbeitungen reichen mittlerweile von der kompositorischen
Interpretation eines Werkes bis hin zur völligen Verfremdung
und Entstellung....
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Hartmut Schütz: Dresdener Neue Nachrichten, Sept. 2006 |
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Dem
Strom entgegen |
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Orgelmusik sächsischer Zeitgenossen in Dresden-Plauen |
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Während
sich die Komponistenjubiläen häufen und dem Reisenden
von der Barockstadt gepredigt wird, suchten die Sächsische
Gesellschaft für Neue Musik und der Sächsische Musikbund
einmal dem zu huldigen, was Dresden ausmachen könnte: Progressivität.
In der Plauener Auferstehungskirche gab es ein Programm ausschließlich
zeitgenössischer Orgelkompositionen in Sachsen lebender Komponisten
zu hören, darunter drei Uraufführungen. Reimund Böhmig
an der Eule-Orgel und die Sopranistin Anna Palimina waren neben
zwei der Komponisten die Ausführenden.
Am Beginn stand „Fanal de l‘ombre“ von Christian
FP Kram. Das Werk entstand für den Leipziger Bachwettbewerb
und entspringt aus einem Thema, das sich über vier Teile verzweigt
und dann bis hin zum clusterreichen Finale im vollen Werk steigert... |
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Thomas Vogel: Kreuzer - Das Leipziger Stadtmagazin, Sept. 2006 |
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Zurück
zum Zuhörer |
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Der
Komponist Christian FP Kram hat Robert Schumanns Liederzyklus „Dichterliebe“
neu vertont |
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Es
ist heiß in der Stadt. Verdammt heiß. Mit Sommerhemd,
Shorts und Sandalen sitzt Christian FP Kram am Tisch und streicht
sich durch die Lockenmähne. Er spricht schnell, der dezente
Zungenroller in seiner Rede verrät die fränkische Herkunft.
Vor ihm auf dem Tisch liegen Partiturauszüge, auf die er gelegentlich
deutet. Er ist zufrieden, denn nach vielen Monaten hat er die Arbeit
endlich beendet.
Christian Franz-Peter Kram ist Komponist. Seit Januar hat er an
Robert Schumanns Dichterliebe gearbeitet. Der 16 Lieder umfassende
Zyklus habe ihn schon lange gereizt, sagt Kram. „Die Musik
Schumanns fasziniert mich“. Eine Freundin hatte ihn auf die
Vertonung der Heineschen Liebesgedichte aufmerksam gemacht. Gemeinsam
wollten sie im Jubiläumsjahr des Romantikers ein Projekt initiieren.
Als es ins Stocken geriet, war er schon so tief drin, dass er beschloss,
weiterzumachen.
Kram versteht sich nicht als Avantgardist. Melodie, Harmonik und
eine gewisse Kantabilität seien ihm wichtig, betont der 38jährige.
Der Zuhörer wird also auch in seiner Bearbeitung die 1840 entstandenen
Liebeslieder wiedererkennen. Kram hat vor allem die Instrumentalbegleitung
radikal geändert. Statt einem Klavier gibt es nun sechs Instrumente,
Motive hat er verdichtet, Dissonanzen verschärft und die Bezüge
zwischen den Liedern deutlicher herausgearbeitet.
Das ensemble courage wird das Werk am 16. September uraufführen.
Die Dresdner sind erfahrene Spezialisten in Sachen Neuer Musik,
die es erst zu überzeugen galt. „Als die hörten,
dass es um Schumann-Lieder geht, wollten sie erst mal die Partitur
sehen, ob das überhaupt Neue Musik ist“, berichtet Kram
erheitert.
Gelernt hat der aus Volkach bei Würzburg stammende Tonsetzer
sein Handwerk vor allem in Düsseldorf bei Lehrer Manfred Trojahn.
Zuvor hatte Kram schon Klavier und Musiktheorie an der Essener Folkwang
Hochschule studiert. Trojahn aber war es, der Kram entscheidend
beeinflusste: Weg von rein experimenteller , minimalistischer Musik
zurück zum Hörer, hieß die Maxime.
Mit Musik, die nur Tonsatzspezialisten Freude bringt, kann er nichts
mehr anfangen: „Komponieren für den Elfenbeinturm ist
nicht mein Ding. Davon habe ich mich schon früh verabschiedet“.
Dieses postmoderne Verständnis habe ihm unter Kollegen oft
Kritik eingebracht, „denn die forderten radikalere Setzweisen,
um Neuland in der Musik zu entdecken“, so Kram. Möglichkeiten
zur Diskussion bieten sich genug, denn der Franke gehört dem
Vorstand des Sächsischen Musikbundes an. Der 1998 von und für
Komponisten gegründete Verein sorgt sich um die Neue Musik
in Sachsen und organisiert vor allem Aufführungen seiner Mitglieder.
Der Erfolg scheint Kram Recht zu geben. Er gewann Wettbewerbe und
Stipendien. seine Musik für Orchester, Kammer- und Vokalensembles
wurde bundesweit aufgeführt... |
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Meret Forster, Triangel - Das Kulturmagazin von MDR Figaro, Januar
2005 |
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Musikstadt
Leipzig heute? |
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Eine
Standortbeschreibung Leipziger Komponisten |
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Musikstadt
Leipzig heute? „Das Fragezeichen ist natürlich provokativ“,
schreibt Steffen Schleiermacher zum musica-nova-Konzert mit neuen
Stücken von Leipziger Komponisten. In Reiseführern und
Städtebeschreibungen bleibt Leipzig als traditionsreiche „Musikstadt“
jedoch unhinterfragt. Schließlich kann kaum eine andere Stadt
auf eine vergleichbar große Musiktradition verweisen. Namen
wie Bach, Mendelssohn, Schumann sind untrennlich mit Leipzig verbunden.
Gewandhausorchester und Gewandhaus tragen seit 250 Jahren zur Pflege
und Entwicklung klassischer Musik bei und sind ein Inbegriff für
die Stadt geworden. Auch das Opernhaus besitzt eine über 300-jährige
Operntradition, und den berühmten Thomanerchor - vor über
800 Jahren aus der gottesdienstlichen Kunstausübung am ehemaligen
Augustiner-chorherrenstift hervorgegangen - kann man heute noch
jeden Freitagabend und Samstagnachmittag bei der „Motette“
in der Thomaskirche hören....
Aber zeichnet sich heute eine „Musikstadt“ nur dadurch
aus, dass sie weihevoll und stolz auf ihre würdige Vergangenheit
zurückblickt? Gibt es ein Leipzig der „neuen Musik“
oder gar eine „Leipziger Schule“? Warum? Warum nicht?
Diesen Fragen spüren die Komponisten Thomas C. Heyde, Knut
Müller, Daniel Smutny, Christian FP Kram, Dimitri Terzakis
und Siegfried Thiele im Gespräch und im Konzert im Mendelssohn-Saal
des Gewandhauses mit ganz unterschiedlichen Stücken nach....
Christian FP Kram arbeitet in seinem Ensemblestück „Tropus
cum Tropo — Tropi contra Tropis“ in freier Weise nach
der von Joseph Matthias Hauer 1925 entwickelten Klassifizierung
des chromatischen Totals. „Kern ist zum einen die 6:6 Teilung
des Tonvorrats, zum anderen die athematische Struktur“, notiert
Kram, „ der 6-tönige Tonvorrat mit seinen implizierten
Intervallkonstellationen und seinen harmonischen Besonderheiten
wird zum Baustein und Strukturelement.“... |
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Klaus Obermayer: Neue Musikzeitung Dezember 2004 |
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20
Jahre Münchner Flötentrio |
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Jubiläumskonzert
des Ensembles
am 15. November 2004 im Gasteig |
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1984
gab das Münchner Flötentrio mit Elisabeth Weinzierl, Edmund
Wächter und Eva Schieferstein (Klavier) ihr Debüt als
Ensemble in einem ersten Konzert. Kennen gelernt haben die Drei
sich in ihrer Studienzeit und seitdem musizieren sie zusammen. Inzwischen
sind 20 Jahre vergangen und die Formation hat es mit zahlreichen
Auftritten im In- und Ausland - die Moderne spielte dabei immer
eine tragende Rolle - zur Meisterschaft gebracht, wie sie in dem
Jubiläumskonzert eindrucksvoll unter Beweis stellte....
Eine „Flötenshow“ spezieller Art war „7 Aphorismen“
des jungen Christian FP Kram (Jahrgang 1968). Das Werk ist dem Münchner
Flötentrio gewidmet und von diesem im Jahr 2000 in Leipzig
uraufgeführt. Von der Piccolo- bis zur Kontrabassflöte,
die verschiedensten Instrumentaltechniken (hauchen, pusten, Obertöne,
Trillerketten etc.), alles kam zum Einsatz, was sich zur Erzielung
von Klangeffekten mit Flöteninstrumenten eignet. Eine vorzugsweise
heitere Klangkomposition.... |
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Ann-Kathrin Seidel: Neue Musikzeitung Dezember 2004 |
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Spinnerei
III — Musik unserer Zeit |
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Das
Leipziger Festival für Zeitgenössische Musik spannt einen
weiten Bogen |
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Neues
in Altes gepflanzt: Unter tiefschwarzen Türmen, die ihre Spitzen
in den Nachthimmel bohrten, flackerte ein feuerroter Schein. Die
erleuchteten Fenster der Tangofabrik dienten nicht etwa dazu, verirrte
Gäste den Weg durch das verfallene Gelände der Leipziger
Baumwollspinnerei zu weisen. In ihrem Kontrast zu der unwirklichen
Umgebung waren sie Sinnbild selbst der Ideen von Interpreten und
Komponisten, die vom 15. bis 17. Oktober zum dritten „Spinnerei-Festival“
für Zeitgenössische Musik nach Leipzig kamen.
Denn in vier Konzerten an drei Festivaltagen suchten nicht wenige
Künstler die Erdung mit dem Vergangenen, spürten thematisch
oder musikalisch den Wurzeln nach. Eine eindeutige Definition des
entstehenden „Neuen“ wollten die Programme, die der
MusikProjektSachsen für die etwa 500 gekommenen Gäste
komponiert hatte, jedoch nicht zulassen. Als Synthese mit Darstellung
und visueller Kunst, im Lied, in freier Improvisation oder als Collage
kontrastierender Stile stellten die Veranstalter ebenso vielfältige,
wie zur Diskussion anregende musikalische Richtungsangaben vor....
In den klaren Rahmen des Festivaltitels passte vor allem das zweite
Konzert von Spinnerei III. Mezzosopranistin Mareike Schellenberger
und Pianist Eckehard Schubert spannten einen großen dramatischen,
fast katharsischen Bogen von Gewalt und Unterdrückung bis zu
Humor und Witz und verbanden darunter Werke der jungen Komponistengeneration
aus der Region: Christian FP Kram, Steffen Reinhold und Stefan Lienenkämper
spielten in Nuancen mit den Elementen Instrument, Stimme und Wort.
Anschließend öffneten Schellenberger und Schubert mit
Isabel Mundrys surrealem Klangbild das Repertoire der experimentellen
Techniken.... |
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Sebastian Schmideler: Leipziger Volkszeitung Okt. 2004 |
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Außergewöhnliches
Konzert |
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Kreisleriana
vierhändig |
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Skurrile
Klangflächen, spannungsgeladen atonales Gewebe und experimentelle
Tonarchitektur entlocken Paola Rocca und Luca Marchetti dem Blüthner-Flügel,
den sie in meisterhafter Disziplin in allen Farben seiner Klangmöglichkeiten
zeigen. Das 55. Außergewöhnliche Konzert des Sächsischen
Musikbundes avanciert Montagabend im Leipziger Schumann Haus nicht
zuletzt dank der lebhaften und strukturbewussten Interpretationen
des virtuosen italienischen Pianisten-Duos zur Kreisleriana zeitgenössischer
Klaviermusik - vierhändig.....
Auch Christian FP Krams eigens für das italienische Künstler-Duo
komponierter „Corale recondito“ eröffnet berückende
Klangwelten: zehnstimmige Akkorde, über die sich wie bei Glocken
Obertöne lagern, verborgen innerhalb eines „heimlich
versteckten Chorals“... |
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Uwe Klemens: Märkische Allgemeine, Februar 2004 |
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Kreisverkehr
und Quinten-Satz |
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Musiker
kehrte ins Künstlerhaus zurück |
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Wiepersdorf.
Das Künstlerjahr hat begonnen. Die ersten Koffer und Arbeitsmaterialien
sind mittlerweile auch im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
ausgepackt. In loser Reihenfolge nutzen die einzelnen Stipendiaten
die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit den Künstler-Kollegen
auf Zeit vorzustellen. Den Anfang machte am vergangenen Donnerstag
der aus dem Frankenland stammende Komponist Christian FP Kram.
„Irgend jemand muss sich ja als erster trauen“, sagte
Kram, der just am gleichen Tag seinen 36. Geburtstag feierte. Auch
den kleinen Vorteil gegenüber den meisten anderen Stipendiaten
verschwieg er nicht: Schon einmal war der seit sieben Jahren in
Leipzig lebende Musiker in Wiepersdorf zu Gast. An die fruchtbaren
Begegnungen mit anderen Künstlern und den daraus resultierenden
Schwung für die eigene Arbeit möchte der Wahl-Sachse in
diesem Jahr gerne erneut anknüpfen.
Als anschauliche Beispiele für seine bisherige Arbeit hatte
der Komponist drei Werke ausgewählt, die unterschiedlicher
kaum sein könnten. „Kreisverkehr“ heißt die
fast hörspielartige Ton-Collage, in der es um das Thema Lärm
geht.
Straßenlärm, Flugzeug- und Fabrikgeräusche mischt
Kram mit kollabierenden Klangfetzen aus der Oboe und verwirrenden
Zeitungs-Zitaten. Das Ende überrascht nicht wirklich und läßt
dennoch an Eindrücklichkeit kaum Wünsche offen. Die fast
letzten Töne sind die erlöschender Herztöne auf der
Intensivstation. Schon kurz darauf geht alles von vorne los. Kreisverkehr
eben.
Krams vorgestellter Liederzyklus nach Gedichten von Sargon Boulus
entstand beim Wiepersdorf-Aufenthalt vor drei Jahren. Auch hier
zeigten sich Krams Künstlerkollegen von der Zuspitzung des
Todes-Themas beeindruckt, die Kram mittels Notensatz für Mezzosopran
realisiert.
Werk drei des Abends war ein Orchesterstück, in dem sich der
Komponist auschließlich der Quinte als verwendetes Ton-Intervall
verschreibt. Orchesterwerke für Sexte und Septime sollen während
des diesjährigen Stipendienaufenthaltes entstehen und den vor
sieben Jahren begonnenen Zyklus über die einzelnen Intervalle
vervollständigen.
Dass er selbst die so unterschiedlich anmutenden Teile seines kompositorischen
Schaffens als zusammengehörig empfindet, machte Kram im anschließenden
Gespräch deutlich. Gerade dies mache seine Arbeit auch für
ihn immer wieder so spannend.
Einzelne Arbeiten will Kram zum Osterfest der Öffentlichkeit
präsentieren. Wie gewohnt wartet dann ein breit gefächertes
Angebot auf die Besucher. |
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Melanie Pollinger: Mainecho Aschaffenburg Okt. 2003 |
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Großartige
Tastomania |
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Ensemble
Versato in der Musikschule |
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Eine
„Pianofollia“ hat der 1968 inVolkach geborene Komponist
Christian FP Kram geschrieben und damit beim Gesprächskonzert
des Ensembles Versato in der Aschaffenburger Musikschule bewiesen:
Zeitgenössische Musik muss kein unhandliches Buch mit sieben
Siegeln sein.
... zahlreiche Zuschauer ließen sich von der Schönheit
des Stücks überzeugen, dessen Titel mit „verrückt
auf Klavier“ angemessen übersetzt wäre. Der berühmteste
genial-verrückte Klavierspieler war sicher Franz Liszt, und
aus dessen Werk, dem 1837 und 1839 entstandenen Zyklus „Années
de pélérinage“ (Pilgerjahre), hat Kram geschöpft.
Das Stück „Il penseroso“, der Nachdenkliche“,
diente als Grundlage für seine modernen musikalischen Reflexionen.
In diesen ist genug Platz für Liszt selbst. Das Stück
öffnet sich mit allem harmonischem Reichtum der Romantik und
hallt aus mit einem cis-moll-Akkord. Dazwischen entfalten sich völlig
neue, schwebende Klangwelten zu einem vielstimmigen Kanon. Über
der Melodie des Klaviers (gespielt von Gert Drost) türmen sich
die immer dichter werdenden Kaskaden der Orgel (Stephan Adam) auf.
Das Cembalo (Wolfram Bieber) sorgt für metallenes Geglitzer.
Prickelnd schön, wie Klavier, Orgel und Cembalo nacheinander,
den gleichen Rhythmus wiederholend, die theatralische Pose des Klaviergenies
nachäffen.... |
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Caroline Schneider-Kliemt: Kirchenmusikalische Mitteilungen September
2003 |
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Verein
zur Förderung zeitgenössischer Musik |
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Messe
zum Palmsonntag |
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Neue
Musik in der Liturgie ist selten geworden. Die dienende Funktion
der Kirchenmusik und der künstlerische Anspruch eines Komponisten
werden seit langem als vermeintlicher Widerspruch gesehen. Um diesen
Missstand auszuräumen vergab der „Verein zur Förderung
zeitgenössischer Musik in der Liturgie e.V.“ unter Vorsitz
von Prof. Peter Hünermann in diesem Jahr zum vierten Mal einen
Kompositionsauftrag für ein zeitgenössisches liturgisches
Werk: Die Texte der komplexen Liturgie des Palmsonntags sollten
vertont werden. So wurde dem in Leipzig lebenden Komponisten Christian
Kram (geb. 1968) dieses Tübinger Kompositionsstipendium für
eine Messe zum Palmsonntag erteilt. Dazu hatte Diözesanmusikdirektor
Walter Hirt in Zusammenarbeit mit dem Liturgen Herrn Pfarrer Dr.
Christoph Böttigheimer die liturgische Dramaturgie erarbeitet.
Unter der musikalischen Leitung von Wilfried Rombach fand die Uraufführung
im Rahmen des Palmsonntagsgottesdienstes am 13. April 2003 in der
kath. Stadtpfarrkirche St. Johannes in Tübingen statt, wobei
die Johanneskantorei Tübingen, der Organist Jürgen Maag
sowie eine Ensemble aus neun Instrumentalisten, Schlagwerk, Sopran-
und Baritonsolo und natürlich die Gemeinde mitwirkten.
Diese hatte man gut auf dieses Ereignis vorbereitet, so dass am
Palmsonntag die Kirche auch bis auf den letzten Platz mit Gemeindemitgliedern
und Musikinteressierten gefüllt war. Und Niemanden ließ
die Musik unberührt, erfreulicherweise mit durchweg positiver
Resonanz. Zur Prozession, die ihren Weg vom Innenhof des nahe gelegenen
Wilhelmstift durch die Gassen der Tübinger Altstadt zur Johanneskirche
nahm, vertonte Christian Kram alle Texte zur Palmprozession für
Vorsängergruppe und vier Blechbläser. Für die Intrada
wurden sogar die Glocken der benachbarten Ev. Stiftskirche miteinbezogen.
Die äußerst ergreifende Komposition zum Antwortpsalm
auf den Text des Psalm 22 sah die Besetzung Baritonsolo, Viola,
Orgel und Gemeinde vor, beim Ruf vor der Passion übernahmen
Solosopran, Chor und vier Blechbläser. Auf die Vertonungen
der ansonsten von drei Sprechern vorgetragenen Evangelientextes
verzichtete der Komponist weitgehend. Stattdessen gestaltete er
einzelne Szenen musikalisch aus. Zu diesem Zweck brachte Thomas
Höfs, Schlagzeuger am Staatstheater in Stuttgart, einen Kleintransporter
voll Schlaginstrumente nach Tübingen, die in Verbindung mit
den anderen Instrumenten vielseitig eingesetzt wurden. Neben einem
groß angelegten Sanctus zählte ein inniges Agnus Dei
für Soli, Chor, Holzbläser und Orgel zu den Höhepunkten
der Komposition. Zur Kommunion erklang ein an Arvo Pärts „Stabat
mater“ gemahnendes Instrumentalstück für Violine,
Viola, Cello und Orgel. Auch der folgende Dankgesang sowie das Postludium
für Orgel waren in die Kompostion einbezogen.
Das Projekt zeigt einmal mehr, dass die Gratwanderung zwischen liturgisch-gottesdienstlicher
Tauglichkeit und künstlerischem Anspruch erfolgreich sein kann,
dass die Liturgie durchaus noch heute inspirierend auf Komponisten
wirkt. Auch in zeitgenössischer Musiksprache wird sie zum spirituellen
wie künstlerischen Ereignis für die Gemeinde. In St. Johannes
in Tübingen nimmt die Kirchenmusik in engster Beziehung mit
der Liturgie einen breiten Raum ein; die Uraufführung an Palmsonntag
war somit konsequenter Höhepunkt der kontinuierlichen musikalischen
Arbeit, die von der Gemeinde sehr geschätzt wird...
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Renate Richter, Triangel - Das Kulturmagazin von MDR Figaro, Juni
2003 |
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Eigenart
blüht auf - Porträtreihe junger Komponisten III |
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Nach
Michael Flade und Benjamin Schweitzer ist nun Christian Franz-Peter
Kram unser Studiogast. Man darf gespannt sein, wie der 1968 in Volkach
bei Würzburg geborene, heute in Leipzig lebende Komponist derzeit
die Akzente für sein Leben setzt.
Früh hat er pädagogische, aber auch musiktheoretische
Fähigkeiten erworben, vor allem auf der Folkwang-Hochschule
Essen und immer wieder auch auf Seminaren und Kursen wie den viel
zitierten Arbeitstagungen des Instituts für Neue Musik und
Musikerziehung Darmstadt. Und das war gut so: auch er verdient sich
mit Lehrtätigkeit zwischendurch die notwendige Grundlage, um
dann Zeit fürs Komponieren zu haben. Denn das ist seine eigentliche
Profession - nach Studien bei Manfred Trojahn (Düsseldorf)
und mehrfachen Meisterkursen beim Brandenburgischen Colloquium Musicum
für Neue Musik (Paul-Heinz Dittrich, Diether Schnebel, Mathias
Spalinger oder Gerhard Stäbler) ging er zwischendurch auch
nach Luzern zu Wolfgang Rihm.
1996 bis 2001 war schließlich an der Leipziger Hochschule
für Musik und Theater, an der er schon 1998 das Konzertexamen
Komposition und 2001 das Meisterklassenexamen Komposition (Peter
Herrmann) jeweils mit Auszeichnung abschloss. Dem Leipziger Hausgott
Bach verdankt er ein europaweites Projekt unter der Leitung von
Luciano Berio: zu instrumentieren war die „Kunst der Fuge“
für Orchester. Krams „Contrapunctus 3“ erlebte
dann 2001 Aufführungen in Spoleto (Italien), Lyon, Den Haag
und London; Contrapunctus 1-7,9 für Bläserensemble spielte
die Tschechische Philharmonie 2002 in Aschaffenburg zum ersten Mal.
Überhaupt brachte die Millenniumszeit für den Komponisten
Christian FP Kram enormen Auftrieb: auf der EXPO 2000 hörte
man im Deutschen Pavillon in Hannover seine Rilke-Gesänge für
Vokalensemble und Klavier, die zum Programm LIEDSTRAHL gehörten.
Schon im Juli hatten die Kandidaten des Internationalen Bachwettbewerbes
sein Pflichtstück „Fanal de l‘ombre“ zu spielen,
in Auftrag gegeben vom Bach-Archiv Leipzig, und last but not least
führte die Hochschule für Musik und Theater 2000 seine
Oper „Leonce und Lena“ (B. Büchner) — hochgelobt
in der Presse, die da u.a. schrieb: „Die Oper muss sich vorführen
lassen, dass zeitgenössisches Musiktheater in dieser Stadt
funktionieren kann... Das Ensemble spielte wunderbar intensiv, so
dass am Ende unter großem Jubel die Groteske den Anspruch
erheben konnte, reif für die große Opernbühne zu
sein“.
Und Kram hatte nochmal Glück: fast gleichzeitig kam auch eine
seiner Etüden für großes Orchester (Nr. 1 „Quinte“)
zur Uraufführung (Riedenburg), gespielt vom Moskauer Sinfonieorchester.
Neben diesen großdimensionierten Werken schreibt er viel Kammermusik,
auchVokalsätze. Seine drei Lieder nach Gedichten von Hermann
Hesse kamen im Hesse-Jahr 2002 in Calw zur Uraufführung und
erschienen inzwischen auch auf einer CD (castigo LC1795).
Kram initiierte die Leipziger WESTEND-Konzerte des Sächsischen
Musikbundes, jene Konzerte mit dem besonderen Ambiente in der Alten
Baumwollspinnerei Leipzig West. Christian FP Kram ist Gründungsmitglied
des Arbeitskreises Junge Komponisten im Landesverband Sachsen des
Deutschen Komponistenverbandes.
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Tübinger Zeitung, April 2003 |
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Prozession
und Passion |
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Die
Johannes-Kantorei probte für eine Uraufführung am kommenden
Sonntag |
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Tübingen.
Suggestive Kraft zeichnet die Passagen aus, die Kantor Wilfried
Rombach gestern in der Johanneskirche mit dem Chor, Orgel und Blechbläsern
probte. Die musikalische Gestaltung des Palmsonntags-Gottesdiensts
in der Johanneskirche beginnt um 10 Uhr im Garten des Wilhelmstifts
mit dem Einsatz der Stiftskirchen-Glocken.
Von dort aus wird sich die Prozession der Gemeinde in Bewegung setzen.
Nach sieben Glockentönen vom Turm der Stiftskirche erschallt
von dort ein Cluster, eine dichte Tontraube. Im Wilhelmstift treten
Blechbläser hinzu, sorgen für rhythmische Konturen im
diffusen Glocken-Rauschen, das sich allmählich zu einem tonal
schwebenden Dreiklang klärt.
Ausgestattet mit einem Stipendium des Tübinger Förder-Vereins
hat der 35-jährige Christian FP Kram Prozession und Passion
zum Palmsonntag komponiert, dabei auftragsgemäß neben
Chor, Choral-Schola, Kantor und Organist auch die Gemeinde beteiligt.
Sie wird bei Fürbitten und „Einwürfen“ vom
Chor unterstützt; einige Gemeindemitglieder werden aber auch
vor dem Gottesdienst etwas üben.
Auszüge aus dem „Agnus Dei“ und dem „Sanctus“,
die Rombach probte, ließen hören, dass der Komponist
die Spannung zwischen liturgisch-gottesdienstlicher Tauglichkeit
und künstlerischem Anspruch produktiv nutzte. Auf neuere Vortragstechniken
hat er verzichtet, dafür mit herb-kräftigen, um bitonale
Schwerpunkte kreisenden Akkordfortschreitungen gearbeitet, und die
Bläser als Rhythmus- und Farbgeber eingesetzt.
Viele Seiten der Partitur lassen an große Namen denken, zuerst
an Petr Eben, dessen Rang in der katholischen Kirchenmusik dem von
Hanns Eisler in der Arbeiterbewegung gleichkommt.
Mehrere Preise hat Christian FP Kram schon gewonnen, zuerst 1995
den von Hans-Joachim Hespos gestifteten für 1-Minuten-Werke,
mit dem Titel „Welt voller Narren“. Mehr Zeit verlangt
der Palmsonntag. Holz- und Blechbläser, Streicher, reichbesetztes
Schlagwerk, Sopran und Bariton hatte er zur Verfügung, um die
„Leiden unseres Herrn Jesus Christus“ nach Markus musikalisch
zu kommentieren. Dabei immer den Text respektierend, und zwar in
eigner Musik, die ausschreibungsgemäß „die Impulse
aus der inhaltlich-textlichen, geistlich-spirituellen, dramaturgisch-szenischen
Gestalt des Gottesdienstes aufnimmt und darstellt“. |
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Neue Musikzeitung Dez. 2002 |
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Offene
Ohren |
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„Spinnerei-Festival“
Leipzig |
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Gemeinsam
mit Thomas Chr. Heyde und dem Vorsitzenden des Landesverbandes (DTKV),
Matthias Hübner, zeichnete Christian FP Kram für die Konzeption verantwortlich.
Der erste Konzertabend „Entschleierung“ stand musikalisch unter dem
Zeichen israelisch-palästinensischer Begegnung. Das Desvelo-Ensemble,
ein Quintett, dessen Mitglieder zum größten Teil dem Sächsischen Landesverband
angehören, zeigte in klanglich reizvoller Besetzung seine eigene Deutung
jiddischer und nahöstlicher Klangwelt. „Desvelo“ geht auf das in diesem
Konzert uraufgeführte Werk von M. Rosenmann zurück und bedeutet „Entschleierung“
und „Schlaflosigkeit“ zugleich. Christian FP Kram sprach von einem
„nimmermüde werdenden Drang, auf den anderen zuzugehen, im übertragenen
Sinn: Grenzen hinter sich zu lassen“, was die israelische Komponistin
Anat Schacher in ihrem Werk „Gebet“ besonders eindrucksvoll vermittelte....
Das „Uraufführungskonzert“ des zweiten Abends lebte vom Gedanken,
Neues auch neu zu präsentieren: Rhombenförmig angeordnete Sitzreihen
ermöglichten, unterstützt von der Lichtchoreographie, verschiedenste
Bühnensituationen. Sowohl Luca Belcastro in einer mit „psychodrama“
untertitelten Trio-Kompostion, als auch Christian FP Kram in „Brassophonia“
für Blechbläserquartett nutzten diese Konstellation in ihren Stücken.<<<
Agnes Ponizil |
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Leipziger Volkszeitung Okt. 2002 |
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Neue
Töne in der alten Fabrik |
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Zehn
Uraufführungen beim 2.Leipziger Spinnerei-Festival für zeitgenössische
Musik |
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„In
nur zwei einfachen Schritten zum perfekten Weltbürger! Erstens: Reinigen
Sie Ihre Ohren mit Hygienestäbchen! Zweitens: Bestellen Sie telefonisch
eine Eintrittskarte. Um die neu erworbene Qualität Ihrer Ohren ausgiebig
testen zu können...“ Der Flyer hat nicht gelogen: Die „Tangofabrik“
auf dem Gelände der Plagwitzer Baumwollspinnerei umfängt den Besucher
zu den Konzerten des 2. Spinnerei-Festivals für Zeitgenössische Musik
mit halb düsterer Bar-Atmosphäre in charmantem Fabrikgemäuer. Und
die ungewohnte Umgebung gehört zum Konzept des vom Sächsischen Tonkünstlerverband
veranstalteten Festivals. Auf das Hörorgan wartet schon am Freitag
ein Dreierbündel Uraufführungen. Am Sonnabend sind es gar fünf. Hier
schließt sich der Kreis mit dem Bläserquartett von Johannes Sandberger
(Jahrgang 1963) und der „Brassophonia“ für zwei Trompeten und Posaunen
von Christian FP Kram (1968). Letzteres ist auch etwas fürs Auge.
Niemand steht brav im Ensemble: Ein Musiker spielt an der Bar, der
zweite im Toiletten-Vorraum, der Rest woanders. Wegen ständiger Positionswechsel
sind gut 20 Notenständer nötig. Musikalisch hält das Werk fürs junge
Publikum Vielsagendes zwischen interessanter Harmonie und wüstem Ausbruch
bereit.<<< Katrin Seidel |
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Kreisnachrichten Calw, 9. Aug. 2002 |
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Ein
Künstlergespann von innerem Gleichklang |
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Mareike
Schellenberger und Tobias Schabenberger musizieren im Maria von
Linden-Gymnasium |
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>>>>>>
Der junge Christian FP Kram (geboren 1968) war an diesem Abend anwesend.
Seine drei Lieder (Voll Blüten, Das treibende Blatt, Beim Wein) besitzen
eine große Spannbreite der Gefühle, die in ihrem atonalen Zuschnitt
an die Sängerin hohe Anforderungen stellten. Sein Weinlied überrascht
durch den sehr ruhigen, langsamen und vor allem auch fragenden Grundcharakter,
der keinen aufschäumenden, sondern einen in sich versunkenen Hesse
sehr schön nachzeichnet. Gut, dass unsere oberflächliche Zeit noch
solch viel versprechende junge und nach tieferen Werten suchende Musiker
hervorbringt. <<< Ullrich Eißler |
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung Essen, 12. Okt. 2001 |
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Reich
an Kontrasten |
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Wolpe
Trio stellte deutsche Komponisten vor |
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>>>>>>Aus
Nordrhein-Westfalen waren der Folkwang-Professor Wolfgang Grandjean
mit dem Werk „Klänge Farben - Wege Bewegung“, der Aachener Michael
Reudenbach mit dem Joseph Beuys gewidmeten Werk „Fonds III“ und der
Folkwang Komponist und Medienkünstler Dietrich Hahne mit seinem der
Filmtechnik nachkonstruierten Werk „Fourtunes“ vertreten. Letzteres
hinterließ den kraftvollsten Eindruck. Christian FP Kram, der an verschiedenen
Hochschulen NRW‘s sowie in Leipzig studiert hatte, lieferte jedoch
das aufregendste experimentelle Werk, indem er Chaos und Fragilität
gegenüberstellte („...in die Ferne...ins Leben?).... Dagmar Schenk-Güllich |
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Mitteldeutsche Zeitung Halle, 8. Feb. 2001 |
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Begeisternde
Premiere in der „vollen Hofstube des Schlosses“ |
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Lehrerinnen
und Lehrer musizierten - Konzert soll Tradition werden |
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>>>>>>
Wieder ernstere Töne erklangen am Schluss mit den sieben Epigrammen
für Violine und Klavier des jungen Komponisten Christian Kram, der
selbst am Klavier saß. Kram, ein Künstler, der zu großen Erwartungen
berechtigt, schuf damit eine Musik, die in ihrer Farbigkeit und Klanggebung
überaus reich an Gehalt ist, die neue Wege geht, ohne dissonant oder
schrill zu sein und die aufhorchen ließ. Der feine Geigenton von Bela
Lepetit passte sich gut dem Anliegen des Komponisten an.<< |
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Leipziger Volkszeitung, Dez. 2000 |
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In
Leipzigs Schaubühne im Lindenfels fesselten live-elektronische Werke
in „Grenzregionen III - electronics“ |
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Herrlich
absurder Dialog zweier zickiger Koloraturdiven |
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>>>>>>
Verrückt war‘s schon, als der Spot auf zwei zickige Koloraturdiven
fiel. Die eine hing gebeugt vor einer flimmernden Fernsehkiste und
malträtierte später wütend ihren Schmuseteddy. Die andere schminkte
ihren großen Mund immer wieder und zwar ungekonnt. Schließlich entspann
sich zwischen den zwei sängerischen Dämchen (wunderbar: Mareike Schellenberger
und Sophia Brickwell) ein herrlich sinnloser Dialog. Über teilweise
etwas zu lauten Untergrundgeräuschen einer hektischen Großstadt ging
es darum, ob denn das Gegenüber schon einmal in Rom gastiert hätte,
und das etwa wie folgt: „Nein, das erste Mal war ich zwar noch in
Rom, aber nicht immer öfter wie beim zweiten Mal...“. Das an diesem
Abend uraufgeführte Werk „sestine“ für zwei hysterische Sängerinnen
und Tonband von Christian FP Kram endete mitsamt seinen Wort- und
Tonfetzen (nach einem Text von Oskar Pastior) zu guter letzt in einem
simultanen Geplapper. So hektisch aneinander vorbei geht‘s heute eben.
Vor allem im Konkurrenzkampf zweier Diven... Viel versprechender hätte
der Abend kaum beginnen können.>>> Katrin Seidel |
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Riedenburger Nachrichten, 15./16. Aug. 2000 |
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Wenn
Komponisten die Interpreten überfordern |
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Am
vierten Abend des Sinfonischen Sommers wurde eine Etüde von Christian
FP Kram uraufgeführt |
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Riedenburg (DK) Die Geschichte der klassischen Musik ist auch eine
Geschichte der Überforderungen. Seit Beethoven muteten die großen
Komponisten ihren Interpreten immer wieder nahezu Unmögliches zu:
spieltechnisch kaum zu bewältigende Passagen und scheinbare schiere
Zumutungen, wie das Klopfen auf Streichinstrumente, das gewaltsame
Umstürzen von Klavieren usw. Da ist es kein Wunder, dass auch bei
dem auf die zeitgenössische Musik spezialisierten Sinfonischen Sommer
Riedenburg einmal die Grenze des technisch Machbaren überschritten
wird. Überraschend musste der Satz „Sekunde“ aus den „Etüden für großes
Orchester“ des jungen Komponisten Christian FP Kram aus dem Programm
genommen werden. Das Moskauer Sinfonie-Orchester war der diffizilen
Partitur nicht gewachsen. Uraufgeführt wurde nur das andere Stück
des Zyklus‘, die „Quinte“. Kram orientiert sich bei seinem Werk an
den Etüdenzyklen Chopins, Skriabins und Debussys, versucht also ein
kleines Thema - in diesem Fall ein Intervall - zum Anlass orchestraler
Virtuosität zu nehmen. Erstaunlicherweise sind bei Krams Werk nun
nicht ununterbrochen hohl klingende Quintbewegungen zu hören. Vielmehr
entwickelte der gebürtige Franke aus den fünf Tönen der Quinte ein
kleines, bewegtes Thema, das zur Grundlage orchestraler Prachtenfaltung
und wirksamer Steigerungen wurde. Die Moskauer Musiker von Alexei
Kornienko führten das Werk mit großer Sensibiltät und Sinnlichkeit
auf.>>> Jesko Schulze-Reimpell |
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Leipziger Volkszeitung, Juni 2000 |
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Groteske
mit Anspruch auf große Bühne |
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Krams
Oper „Leonce und Lena“ umjubelt uraufgeführt |
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Die Oper Leipzig darf neidisch sein. Von der Hochschule für Musik
und Theater, die in jedem Jahr eine Opernproduktion konzipiert, muss
sie sich vorführen lassen, dass zeitgenössisches Musiktheater in dieser
Stadt funktionieren kann. Denn was in der Schaubühne Lindenfels die
Leipziger Gesangs- und Instrumentalstudenten zu Gehör brachten, war
aller Ehren wert. Leonce vertrocknet in grenzenlosem Müßiggang, ist
sich darin selbst zuwider und soll jetzt auch noch mit Prinzessin
Lena verheiratet werden. Da flieht er lieber mit Kumpan Valerio nach
Italien. Dort trifft er unwissentlich auf Lena, die ebenfalls vor
der Heiratswut ihrer königlichen Familie ausgebüxt ist, und verliebt
sich in sie. Schließlich kehren beide zurück und werden verheiratet
- die Pläne von König Peter gehen in Erfüllung, und er kann sich wieder
dem „Denken für sein Volk“ widmen, was Steffen Doberauer hübsch grotesk
verkörpert. Christian FP Kram, 32-jähriger Meisterschüler Peter Herrmanns,
notierte für das Spiel um Langeweile bis an den Rand der Ohnmacht,
um Liebe und die Perversität totalitärer Aristokratenherrschaft lautmalerische
Musik in montierten Selbstzitaten. Krams musikalische Sprache ist
so originell, dass es kaum noch wundert, wenn er ein Konglomerat aus
Wagners Brautchor und Bachs Hochzeitskantate frech zur Beschreibung
der irrwitzigen Verheiratungsszenerie nutzt. In Harald Siegel fand
er einen Dirigenten mit Sinn für mörderische rhythmische Ansprüche,
und Orchester (besonders bemerkenswerte Holzbläser) wie Solisten musizierten
überaus konzentriert. Während vor allem Wolf-Rüdiger Klimm und Tina
Doreen Jecke in den Titelpartien die Anstrengung anzuhören war, zeugte
der Ensemblegeist von erstaunlicher Solidität. Über all dem Ohrenschmaus
hätte man die Inszenierung beinahe vergessen können. Matthias Oldag,
der an der Hochschule dramatischen Unterreicht erteilt, griff Krams
Betonung der Skurrilität auf, überspannte aber den Bogen mit jugendtheatralem
Aktionismus. Auf Grasteppichen, zwischen Baustellenbaken als Grenzsymbolen
und in opulenten Kostümen (sämtlich Eigenproduktionen von Ausstatterin
Anna Kirschstein) gerieten die Protagonisten durch hektisches Rennen,
Leitersteigen und Hürdenlaufen außer Atem. Dennoch spielte das Ensemble
wunderbar intensiv, so dass am Ende unter großem Jubel die Groteske
den Anspruch erheben konnte, reif für die große Opernbühne zu sein.
Christian Schmidt |
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Leipziger Volkszeitung Sept. 1999 |
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Uraufführung
beim Gemeinschaftskonzert in der Alten Börse |
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Großer
Lauschangriff auf dem Mikrokosmos am Wegesrand |
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Und noch auf weitere musikalische „Rand-Erscheinungen“ stoßen die
Musiker die Freunde zeitgenössischer Musik mit der Nase. Etwa in „absolut?Absolut!
von Christian Kram. Darin ist vieles relativ: Abrupte Wechsel zwischen
beinah elegischen Klangteppichen und hektischen Intervallsprüngen,
Tempokontraste und Ton-Hauch-Summ-Kombinationen machen das tiefschichtige
Stück zum Erlebnis. Absolut! Weil: Absolut gekonnt kam die Interpretation
durch das Blockflöten-Trio „les trois en bloc“ daher: Barbara Engelmann,
Susanne Riemann und Anja Wetzki beherrschen ihre Flöten auch dann,
wenn sie mal gleich zwei davon im Mund haben.<<< York Freitag |
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Detmold, Juli 1998 |
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Hochschulforum
junger Komponisten 1998 |
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Detmold (ame). >>>>>> Christian Kram, von der Musikhochschule Leipzig,
brachte ein faszinierendes Werk auf die Bühne. Der Titel „Lomir sich
iberbetn“. Ein altes jiddisches Hochzeits-Lied war Grundlage für die
Idee. Der Inhalt: Annäherung und Versöhnung. Die Besetzung: Oboe und
Viola. Das Thema Versöhnung wurde zum einen musikalisch dargestellt,
zum anderen unterstrich Christian Kram den Inhalt, indem er den Raum
einsetzte. Er ließ die Musiker weit voneinander entfernt ihr Spiel
beginnen. Im Verlauf des Stückes näherten sich beide Musiker einander
immer mehr, bis sie sich am Schluß die Hände reichten. Jüdische Musik
liebt die Klarinette. Wer kennt sie nicht, ihre fröhlichen Horas?
Aber der Komponist verzichtete auf dieses Instrument sowie auf musikalische
Zitate und ließ die Oboe oft eher orientalisch anmutend klingen. Das
Stück war in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich — man würde es sich
noch einmal anhören wollen. Dieser Wunsch konnte bei anderen Werken
nicht entstehen.<<< |
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